Sprunginnovationen (von Frank Sorge)
Als die ‘Agentur für Sprunginnovation’ auf den Weg gebracht wurde, erwartete man mit Spannung die ersten geförderten Erfindungen, die disruptiv auf bestehende Märkte wirken, Nutzerverhalten nachhaltig verändern und neue Geschäftsmodelle entstehen lassen würden. Der „Wechsel von der Kutsche zum Auto oder vom Segel- zum Dampfschiff“, so hatte es der Wirtschaftsminister beschrieben.
Selbst innovativ setzte die Agentur damals auf Hilfe durch künstliche Intelligenz und beteiligte diese auch an kreativen Prozessen, im Betriebsrat und bei Trinkgelagen nach Feierabend. “Das war schon unser erster Sprung” sagt der Leiter der Agentur, “dass wir uns auf Augenhöhe angesehen und sinnvollerweise die Rollen getauscht haben.”
Als man gemeinsam feststellte, dass Menschen für Leitungsaufgaben hier ungeeignet waren, konnten Maschinen die Marschrichtung vorgeben. Sofort aufgegeben und ersetzt wurde etwa das manuelle Steuern von Fahrzeugen. “Die Gefährdung für die empfindlichen Bauteile war einfach zu hoch”, erklärt 3-204-GJX738-MGT-712, “während Menschen durch fortschrittliche Sicherheitstechnik selbst Unfälle bei hohen Geschwindigkeiten überleben konnten, wurde auf den Schutz der Hardware bis dahin kaum Acht gegeben.”
Bald darauf schon stellte die Agentur fest, dass man nicht nur zum Fahren des Autos keinen Menschen mehr brauchte, sondern auch für viele Anlässe von Fahrten. Der Weg zum Arbeitsplatz oder in den Urlaub war nicht mehr relevant ohne menschliche Arbeit. Einkaufen war schon lange durch Liefern ersetzt, und auch andere Anlässe für Menschen (sich sehen, in Ruhe rauchen, Musik hören) waren durch Innovationen ohne Mitwirkung der Agentur bereits weggefallen. “Heute verschwinden Autos so schnell von der Straße wie damals die Telefonzellen”, informiert der Leiter der Agentur, “der gesellschaftliche Widerstand war anfangs enorm, aber das löste die Erfindung des nächsten Menschen, der das besser verstanden hat.”
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Donnerstag, 29.8. /20.30 Uhr
Eschenbräu (Triftstr. 67, nahe U-Leopoldplatz und S-Wedding)
Die Brauseboys - Lesebühne im Wedding - jetzt im Eschenbräu!
Seit sechzehn Jahren jede Woche neue Texte, Betrachtungen, Musik und belebende Heiterkeit. Mit Strohhüten und Cocktails mit Schirmen sehen wir gelassen der Zukunft entgegen. Was soll schon passieren durch das bisschen Erderwärmung? Wir haben doch Glück, ein Meteorit hätte uns schon längst viel gründlicher erledigen können. Apokalypsen und biblische Plagen, wovor hat man nicht schon alles Angst gehabt. Wenn das Meer steigt, machen wir die Fenster zu und einen Mietendeckel drauf. Irgendwann sinkt das Wasser bestimmt auch mal wieder, und die Mieten, durch große Erdbeben oder so. Vorher am 29.8. begrüßen Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge und Heiko Werning:
H.P. Daniels (Autor & Musiker)
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