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Es werden Posts vom November, 2015 angezeigt.

Brauseboys am 26.11. im Mastul: Ja, du

Nee, du (von Frank Sorge) Nach dem ersten Schreck erschien es mir doch nicht so abwegig, Xavier Naidoo zum Eurovision zu schicken. Eindeutig vorbei ist jetzt die Chance, die trüben Gesichter des Naidoo-Teams in Stockholm zu sehen, wenn Ungarn noch einen verschwörerischen Trostpunkt spendet und den deutschen Titel damit von Platz 24 auf Platz 23 hievt. Auch nicht ganz reizlos hätte es im Vorfeld sein können, ein Lied für ihn auszuwählen. Der Schwarm hätte es schon gerichtet, das 'passende' Lied zu finden, im Zweifel genau das, das er selbst auf keinen Fall ausgewählt hätte. Ich könnte mir da so Lieder vorstellen wie "Screaming when i'm singing", "I'll never sing again" oder, etwas weniger negativ, "Dancing like a frog" oder "Buddelbibu - der Plumpssack bist du." Womöglich hätte das einen ganz eigenen Unterhaltungswert gehabt. (Und hier zum selben Vorgang Heiko Werning: Heim ins Reich - Warum die Ausladung Xavier Naidoos no

Brauseboys am 19.11. im Mastul: Winterquartiere

Erzieherische Maßnahme (von Frank Sorge) Ich sitze ohne die Kinder bei der Kinderärztin, um ein Rezept abzuholen. Das Wartezimmer direkt am Empfang ist voller Mütter mit Nachwuchs, ich werde zum Warten in den Flur geschickt. Da falle ich als Mann nicht so auf. Ohne Kinder bei der Kinderärztin zu sitzen, fühlt sich merkwürdig an. Wie Bahnfahren ohne Fahrkarte, ein Termin bei der Auto-Werkstatt ohne Führerschein. Es wuseln aber genug Kinder umher, denen das egal ist, es herrscht Vätermangel. Plötzlich wird es warm an meiner Seite, ich drehe den Kopf und sehe einen kleinen Jungen neben mir sitzen, der sich vertraulich anlehnt und mich kurz adoptiert. 'Hammed' ruft eine Mutter und er verschwindet. Der Geräuschpegel im Wartezimmer nebenan schwillt langsam an, ich kann mich im Flur kaum noch auf das Warten konzentrieren. Immer dichter wird das Gewühl aus Geplapper, Geschrei und Getobe, neue Patienten treffen ein. Der Dampfkessel läuft über und die Sprechstundenhilfe meldet

Brauseboys am 12.11.: Nach Feierabend

Arbeit durch Freude (von Frank Sorge) Nach der Sanierung und dem Einzug der Arbeitsagentur in den Rathausturm am Leopoldplatz, hat der Wedding endlich die Kathedrale, die er verdient. Der staunende Kunde betritt sonnendurchflutete Gänge, die mit Geräuschen des Waldes bespielt werden, ihm werden probiotische Erfrischungen gereicht. Arbeitsbischof Schmidtski erläutert den neuen Ansatz im Problemkiez: “Wir haben festgestellt, dass der Übergang in die vermittelte Arbeit zu schroff war. Jetzt, da die Arbeitslosenzahlen einen historischen Tiefstand erreicht haben, konnten wir uns die Zeit nehmen, auch einmal unsere Abläufe zu optimieren.” Es wäre nicht leicht, Abschied von der Untätigkeit zu nehmen, die Jobcenter hätten dies lange unterschätzt. Viele ihrer Kunden wären auf der neuen Arbeit nicht zurechtgekommen, oft wären sie als ehemalige Arbeitslose identifiziert und mit Vorurteilen konfrontiert worden. Daher gäbe man Neuankömmlingen jetzt ohne jedes Entgeld einen frischen Haarsc

Brauseboys am 05.11.: Technologische Innovation

Technologische Innovation (Robert Rescue) Was den Routenplanern für den öffentlichen Nahverkehr in Berlin noch fehlt - ein Hinweis, welche Sorte von Fahrgästen auf der gewählten Route mitfährt. 12 grölende Junggesellen mit Strohhüten, die untalentiert und besoffen »Eisgekühlter Bommerlunder« singen. Schreckliche 11 Stationen lang.