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Es werden Posts vom Juli, 2015 angezeigt.

Brauseboys am 30.7.: Mit Gottes Beistand

Bus fahren in Dubrovnik (Robert Rescue) In Reiseführern findet sich zu nahezu jeder Stadt der Welt ein Hinweis auf eine wichtige Verhaltensweise. In Rom beispielsweise sollen vor allem deutsche Touristen die Spaghetti nicht mit einem Löffel essen, denn das gilt bei den Römern als verachtenswerte, teutonische Angewohnheit. Im türkischen Antalya soll man sich in der Öffentlichkeit nicht die Nase putzen, das verträgt sich nicht mit der Religion oder der Kultur oder beidem. Für das kroatische Dubrovnik weisen die Reiseführer in aller Deutlichkeit auf eines hin - man gibt dem Busfahrer das Fahrtgeld (15 Kuna) passend, sonst nimmt er einen nicht mit oder Schlimmeres.

Brauseboys am 23.7.: Der Superdöner

Der Superdöner (Robert Rescue) Lange schon rege ich mich darüber auf, wie viel Beilage die Verkäufer in den Döner packen. Gerade die Tomatenscheiben fallen mir beim Bezahlen schon runter und nehmen ein paar Zwiebeln mit. Vielleicht überfordert es die Döneristen, dass man den draußen essen will. Eines Tages wird der Tag des Superdöner kommen. Ich werde vor dem Geschäft stehen mit dem Döner und wenn ich dann reinbeiße, wird das Gemüse und das Fleisch links und rechts herunterfallen und meine Zähne treffen auf die nackte Brottasche.

Brauseboys am 16.7.: Weltsicht

Weltsicht (von Robert Rescue) »Hey, du Arsch, so kannst du fahren, wo du herkommst, aber nicht in Berlin«, rufen zwei angetrunkene Typen einem rechtsabbiegenden Auto hinterher, das an ihnen vorbeirast, als sie bei Grün die Straße überqueren wollen. Das Fahrzeug hat ein Berliner Kennzeichen. Korrekt müsste es also heißen: »Hey, du Arsch, so kannst du fahren, wo du herkommst, aber nicht im Wedding.«

Brauseboys am 9.7.: Kühle Texte

Bei der Kinderärztin (von Frank Sorge) Wie es mit den Zwillingen läuft, will die Kinderärztin wissen. Wir erzählen ein wenig, es ist nichts Schlimmes, dann fügt sie an: "Ach, Sie sehen selbst ja auch sehr entspannt aus". "Müde", denke ich, " wir sehen bestimmt einfach nur elend müde aus." "Das überträgt sich ja von den Eltern auf die Kinder", führt die Ärztin aus. "Nein", denke ich, "würde sich unsere Müdigkeit auf sie übertragen, wären wir ja nicht so müde." Das wäre so paradox wie herrlich. Denn wenn sich die Kinder von unserer Müdigkeit anstecken ließen, wären wir bald in Folge ausgeschlafen und hellwach, was sich auf die Kinder übertragen würde, womit wir danach wieder müde gespielt werden. Was sich dann wieder übertragen soll? So ganz leuchtet mir die These des Übertragens nicht ein - das Schreien haben sie jedenfalls nicht von uns. Dafür sind wir, naja, zu entspannt.