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Es werden Posts vom September, 2015 angezeigt.

Brauseboys am 01.10.:  Der goldene Herbst

Die schlimmste Zeit meines Lebens (Robert Rescue) Zwischen Wedding und Gesundbrunnen befanden sich in der S-Bahn so viele Leute, das ich mich nicht bewegen konnte. Womöglich war das die erste S-Bahn, die an diesem Tag fuhr, was die vielen Leute erklären würde. So eingeklemmt gelangte ich nicht an meinen MP-3 Player, wo gerade das schlimmste Lied lief, das ich kannte. Ich hatte vergessen, es aus dem Mix zu löschen. Es waren die schlimmsten drei Minuten und 21 Sekunden meines Lebens.

Brauseboys am 24.9.: Der letzte Schluck Mampe

Leute dissen im La Rosa (Robert Rescue) Ein junger Mann kommt herein. Er trägt eine von diesen modernen Herrenhandtäschchen. „Ich hätte gerne eine Pizza Tolu.“ „Tolu?“, fragt der Mann hinter dem Tresen. „Ja, eine Pizza Tolu oder Todu oder Bolu.“ „Bolu ist auf der anderen Seite“, erwidert der Pizzaverkäufer. „Der türkische Markt. Da gibt es aber keine Pizza.“ „Ich möchte eine Pizza mit Thunfisch“, sagt der junge Mann jetzt irritiert. Der Verkäufer schaut zu mir und zeigt auf den nun nervösen Kunden. „Der meint Tonno, oder?“ „Oblo tassak“, sage ich plötzlich in einer Fantasiesprache. „Grog od tu spell, par dus krom balak asopen pele? Bele tok nadu bast fart? (Warum, so frage ich mich, hat der junge Mann mit seinem modernen Herrenhandtäschchen nicht auf die große Speisekarte hinter dir geschaut? Kann seine Generation das nicht mehr?“) Der Verkäufer nickt zustimmend. „Sie wollen also eine Pizza Tonno?“, fragt er. „Ja, irgendwie so“, antwortet der junge Mann und

Brauseboys am 17.9.: Die Gunst des Publikums

Die Menschheit muss untergehen, sie muss einfach (Robert Rescue) Vor mir im Einkaufscenter steuern zwei ältere Männer die Rolltreppe an. Sie haben Einkaufswagen bei sich, die jeweils mit acht Kisten Bier beladen sind. Ich steuere die Treppe an und denke mir noch, die wollen doch nicht etwa die Rolltreppe benutzen, da stellt sich der vordere samt Wagen auf die Stufen. Als diese sich zu senken beginnen, rutscht die oberste Kiste weg. Er versucht sie aufzuhalten, aber da kippt der ganze Wagen nach vorne. Weitere Kästen setzen sich in Bewegung, das Unglück nimmt seinen Lauf. Gefolgt von einem lauten Bersten der Flaschen überschlagen sich Mann und Wagen mehrere Male, bis beide schließlich unten ankommen. Selten habe ich so viel Glas scheppern gehört. Mitleid empfinde ich für ihn nicht, er hätte es besser wissen müssen. Sein Kumpel ruft von oben: „Das kannst du doch nicht machen“, aber dieser Ratschlag kommt etwas zu spät. Übrig bleiben eine halbe Kiste Bier, ein Depp mit Kopfverletzun